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Zahnarzt Münster, Dr. Wietzorke & Kollegen, Zahnärztezentrum Münster

Alternative Heilmethoden: Homöopathie in der Kinderzahnheilkunde

  Alternative Heilmethoden: Homöopathie in der Kinderzahnheilkunde

Homöopathie ist eine alternative Heilmethode, die davon ausgeht, dass Ähnliches mit Ähnlichem geheilt werden kann. „Ziel der Homöopathie ist es“, so Dr. Thomas Wietzorke, Zahnarzt in Münster, „durch natürliche Substanzen den Körper dazu anzuregen, sich selber zu heilen.“
Dabei werden die verwendeten Stoffe nur in sehr geringen Dosen (Potenzen) verarbeitet. Daher treten bei Homöopathischen Medikamenten keine Nebenwirkungen auf. Dieses ist natürlich gerade in der Kinderheilkunde und Kinderzahnheilkunde von großem Vorteil.
In der Kinderzahnheilkunde wird die Homöopathie besonders bei folgenden Krankheitsbildern eingesetzt:

  1. Zahnungsbeschwerden
  2. Begleittherapie bei zahnärztlichen Eingriffen
  3. Zahnschmerzen
  4. Entzündungen von Zahn und Zahnfleisch
  5. Angst vor der Zahnarztbehandlung

Zahnungsbeschwerden (im Milch- und Wechselgebiss)

Zahnungsbeschwerden beginnen oft im vierten bis sechsten Monat und bescheren den jungen Eltern oft schlaflose Nächte. Zwei Arzneien können in vielen Fällen die Nachtruhe wiederherstellen. Es sind Chamomilla und Ignatia.

Ist das Kind sehr unruhig, eine Wange rot, die andere weiß, schreit es wild und will herumgetragen werden, ist Chamomilla angezeigt. Lösen Sie eine Tablette oder fünf Globuli in der Potenz D12 in einem Glas Wasser auf und geben Sie dem Kind mit einem Plastiklöffel alle 3 Minuten einen kleinen Schluck. Meist sind die Beschwerden schon nach 10 bis 15 Minuten besser. Ignatia ist angezeigt, wenn das Kind in seiner Persönlichkeit introvertiert, eigenwillig und leicht eifersüchtig ist. Das Kind schreit nicht, es seufzt, und nörgelt. Die Verordnung ist die Gleiche wie bei Chamomilla.
„Unser dritter Tipp bei Zahnungsbeschwerden ist Osanit“, so Dr. Wietzorke. „Osanit ist ein homöopathisches Komplexmittel, das neben Chamomilla D6 und Calium phosporicum D12, Magnesium phophoricum C6, Calcium carbonicum C8 und Ferrum phosphoricum C8 enthält und in jeder Apotheke erhältlich ist.“

Begleittherapie bei zahnärztlichen Eingriffen

Unter zahnärztlichen Eingriffen verstehen wir sowohl die Extraktion eines Milchzahnes, die Entfernung eines Lippenbändchens, aber auch die Behandlung einer tiefen Karies.
Das Mittel der Wahl ist in vielen Fällen das wichtigste Mittel in der homöopathischen Zahnheilkunde: Arnica. Zur Unterstützung der Heilungstendenz kann Arnica D12 schon am Tag vor dem Eingriff eingenommen werden. Geben Sie Ihrem Kind fünf Globuli unter die Zunge, die sich dort langsam auflösen.
Zur Resistenzsteigerung kann stattdessen Echinacea D3 gegeben werden. Bei Kindern mit erhöhter Blutungsneigung empfiehlt sich Phosphorus D200. Am Tag des Eingriffes empfehlen sich mehrere Gaben Arnica D6. Bei Bedarf kann aber auch Calendula D4 bei offenen zerrissenen Wunden mit schlechter Wundheilungstendenz gegeben werden.
Ein guter Tipp bei Verletzungen jeder Art sowie ärztlichen Eingriffen ist Traumeel. Hierbei handelt es sich um ein Komplexmittel aus mehreren homöopathischen Mitteln.

Zahnschmerzen

Das Kapitel Zahnschmerzen sollte es eigentlich gar nicht mehr geben. Wenn jedes Kind ab dem 6. Lebensmonat regelmäßig die Zahnarztpraxis besucht und gleich zu Beginn die Kinderprophylaxehelferin den Eltern die richtige Mundhygiene für ihr Kind erklärt, ist es möglich, die kindliche Karies vollständig zu verhindern. Ab dem 6. Lebensjahr beginnt in unserer Praxis die Individualprophylaxe und die Gruppenprophylaxe in Kindergärten und Schulen. So schützen Sie Ihre Kinder bis ins Jugendlichenalter vor Karies.
Sollten aber durch eine Karies Zerstörungen der Zähne bereits vorhanden sein, die zu Zahnschmerzen führen, empfehlen sich drei Arzneien, um die Situation zu entspannen: Bryonia, Chamomilla und Arsenicum album:
Bryonia D12 bei stechend ziehenden Schmerzen, der sich bei Druck, Ruhe und kalten Getränken bessert. Wenn das Kind herumläuft, geht es ihm besser. Meist hat es keinen Durst.

Chamomilla D12 ist das richtige Mittel bei Schmerzen, die dem Zahnungsschmerz ähneln. Warme Getränke verschlimmern den Schmerz.

Arsenicum album. Wenn die Zerstörung des Zahnes schon fortgeschritten ist, dient Arsenicum album zur Überbrückung bis zum Zahnarztbesuch. Es hilft bei brennenden Schmerzen, die durch warme Anwendung gebessert werden. Das Kind ist blass, friert und hat viel Angst. Selbstverständlich sollten Sie für Ihr Kind bei Zahnschmerzen unverzüglich einen Zahnarzttermin vereinbaren, da die Ursachen der Schmerzen nur durch eine zahnärztliche Behandlung zu beseitigen sind.

Entzündungen von Zähnen und Zahnfleisch

Wie bei der Karies sollten diese Zustände durch Kinderprophylaxe eigentlich nicht eintreten. Sollte aber dennoch eine Entzündung vorliegen, empfehlen sich zwei Arzneien: Mercurius solubilis bei fauligem Mundgeruch. Der Mund ist voller Speichel, bei gleichzeitig starkem Durst nach lauwarmen Getränken. Kälte und Wärme verschlimmert den Zustand.

Das häufigste Eiterungsmittel ist Hepar sulfuris. Beim Kind verbessert äußere Wärme den Schmerz, Kälte verschlimmert. Hepar sulfuris kann auf zweierlei Weise wirken. Lässt sich innerhalb der Schwellung eine verschiebbare Verhärtung ertasten, wird Hepar sulfuris in einer D4 Potenz verordnet. Der Abszess bricht daraufhin spontan auf und der Eiter entleert sich. Man kann damit in sehr vielen Fällen auf eine schmerzhafte chirurgische Spaltung verzichten. Wenn die Schwellung nur leicht ist und keine Verhärtung zu ertasten ist, empfiehlt sich Hepar sulfuris D30, um den Eiterungsprozess zu stoppen und zur Ausheilung zu führen.

Die Zahnarztangst

Zahnarztangst ist bei Kindern oftmals ein Problemthema. Auch hier gilt: Frühes Heranführen an die Zahnarztpraxis und das Praxisteam ab dem 6. Lebensmonat baut die Ängste ab. Also: Prophylaxe statt Bohren.

Sollte Ihr Kind aber dennoch Zahnarztangst haben, empfehlen sich folgende Mittel und Einnahmeverordnungen:

Chamomilla D30 bei unruhigem, unleidlichem, behandlungsunwilligem Kind:
1/2 Stunde vor dem Eingriff 7 Globuli im Mund zergehen lassen.
Argentum nitricum D12 bei Zahnarztangst, die auf den Magen und Darm schlägt. Am Vorabend und am Behandlungsmorgen je eine Gabe verabreichen.
Gelsemium D6 Das Kind ist verschwitzt und reagiert mit Zittern und Kopfschmerzen, Gefühl des Herzstillstandes. Der gute Wille ist da, die Angst stärker. Drei Tage vor der Behandlung 2x täglich eine Gabe einnehmen.
Ignatia D12 Das Kind ist launenhaft, weinerlich, seufzt oft und klagt, hat ein Kloßgefühl im Hals. Erregung und Erschöpfung wechseln ab. Am Vortag und am Behandlungstag je eine Gabe verabreichen.
Nun haben Sie eine Menge verschiedener homöopathischer Arzneien kennengelernt. All diese Mittel helfen sehr gut die verschiedenen Krankheitszustände positiv zu beeinflussen. Aber im Zentrum einer ganzheitlichen Kinderzahnheilkunde muss immer die Kinder-Individualprophylaxe und Kinder-Gruppenprophylaxe stehen, denn die Krankheitsverhinderung ist immer der Königsweg der Medizin.

Dr. Thomas Wietzorke
Zahnarztpraxis Dr. Wietzorke
Marktallee 62
48165 Münster-Hiltrup
Tel.: 02501/24851

Hier gibt es diesen Beitrag als PDF-Format.

08. November 2013
www.dr-wietzorke.de
Quelle: Hoppsala.de