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Zahnarzt Münster, Dr. Wietzorke & Kollegen, Zahnärztezentrum Münster

Mit Bestechung funktioniert´s (immer)

Mit Bestechung funktioniert´s (immer)

Zahnarztangst von Anfang an verhindern

Zahnärzte sind keine bösen Menschen, Bohrer und Absauger verursachen nicht grundsätzlich Schmerzen und Zähne müssen nicht immer gezogen werden. Trotzdem: Jeder zehnte Erwachsene leidet unter massiver Angst vor dem Zahnarzt.

Von Claudia Bakker

Damit das gar nicht erst passiert, setzen die meisten Zahnärzte auf Prävention. „Obwohl wir uns streng genommen damit arbeitslos machen“, schmunzelt der Hiltruper Zahnarzt Thomas Wietzorke.
Seine Kollegin Judith Gissing hat sich der Kinderzahnheilkunde verschrieben und mittlerweile diverse Tricks auf Lager, wie sie ihren kleinen Patienten die Angst nehmen kann. „Da wird schon mal das Kuscheltier untersucht“, sagt die 25-Jährige. Viel wird erklärt, ausprobiert, spielerisch verpackt. „Ganz wichtig ist allerdings Ehrlichkeit. Wir dürfen auf keinen Fall sagen, dass es nicht weh tut, wenn es weh tut. Ohne Vertrauen geht es nicht“, macht Wietzorke deutlich.

Die Behandlungen sollten anfangen, wenn die ersten Zähne da sind – also etwa ab dem sechsten Lebensmonat. „Zuerst kommen die Kinder einfach mit, schauen zu, bekommen Instrumente in die Hand, lernen, dass bei Mama und Papa tolle Sachen passieren“, beschreibt Gissling die erste Bekanntschaft der Kinder mit dem Thema Zahnarzt. Dabei wird darauf geachtet, dass das allein bei Kontrollsitzungen passiert. „Wir konfrontieren die Kinder nicht mit der Angst ihrer Eltern oder setzen sie unangenehmen Erfahrungen aus“, sagt Gissling. Die Zahnärztin nimmt sich Zeit für ihre kleinen Patienten. Da kann es schon mal eine Stunde dauern, bis eine simple Füllung an Ort und Stelle sitzt – aber dann ohne Tränen, Geschrei oder für später zementierte Angst. „Und ein kleines Geschenk gibt es auch immer zum Abschluss“, setzen Wietzorke und Gissling sozusagen auf Bestechung. „Dann möchten die ganz Kleinen am liebsten morgen wiederkommen und noch mal in der Geschenkekiste wühlen“, hat Gissling immer im Sinn, einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

Und das müssen Zahnärzte heutzutage noch auf vielen anderen Wegen: Besuche im Kindergarten, schauspielerisches Talent im Kasperletheater, Führungen von Schulklassen durch die Praxis – für die Prävention wird einiges getan. Und dass dabei gar nicht erst Angst entsteht und der Besuch beim Zahnarzt erst erledigt wird, wenn’s weh tut, ist viel mehr als ein willkommener Nebeneffekt. „Darauf bauen wir langjährige Arzt-Patienten-Beziehungen auf. Angstfrei und selbstverständlich.“

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