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Zahnarzt Münster, Dr. Wietzorke & Kollegen, Zahnärztezentrum Münster

Wir wollen keine schiefen Zähne

  Wir wollen keine schiefen Zähne

Dauerhaftes Daumen- und Schnullerlutschen führt zu Zahnfehlstellungen

Daumen- und Schnullerlutschen ist am Anfang völlig normal. Bereits im Mutterleib nehmen Kinder den Daumen in den Mund. Der Mund ist ein wichtiges Sinnesorgan für Säuglinge. Sie erfahren und erleben im ersten Lebensjahr vieles über den Mund (orale Phase). Deshalb sollte der natürliche Drang zum Lutschen in den ersten 2 Jahren nicht unterbunden werden.

„Direkt nach der Geburt sollte noch auf der Entbindungsstation darauf geachtet werden, dass die Kinder sich nicht an den Daumen, sondern an einen Schnuller gewöhnen.“ betont Dr. Thomas Wietzorke, Zahnarzt in Münster-Hiltrup. „Den Schnuller können Sie Ihrem Kind später abgewöhnen, einen Daumen nicht.“ Um aber Fehlentwicklungen des Gebisses und Stellungsabweichungen der Zähne zu vermeiden, sollten Sie Ihr Kind ab dem zweiten Lebensjahr Schritt für Schritt vom Schnuller entwöhnen.

Ob bei Ihrem Kind bereits eine Zahnfehlstellung vorliegt, können Sie ganz leicht mit dem Zubeißtest selber überprüfen: Lassen Sie Ihr Kind auf die Backenzähne beißen. Dann spreizen Sie mit den Fingern die Lippen und prüfen die Stellung der Zähne zueinander.

Bei einem normal entwickelten Milchgebiss beißen im Zubiss die oberen Zähne über die unteren und es zeigen sich zwischen den Zähnen kleine Lücken. Bei einem offenen Biss klaffen die Schneidezähne auseinander, wenn die Seitenzähne aufeinanderbeißen. Ein Abbeißen der Nahrung ist so nicht mehr möglich. Die Zunge legt sich zwischen die Zahnreihen und beeinträchtigt die Lautbildung der Sprache. Besonders betroffen sind die S- und Z-Laute, Ihr Kind lispelt.
Die Ursache liegt im Daumenlutschen oder dem Nuckeln am Schnuller. Die Schneidezähne und der Oberkieferknochen werden dabei nach vorne oben geschoben und verformt.
Mit der Therapie dieser Verschiebungen und Verformungen sollten Sie nicht bis zum neunten Lebensjahr warten. „Hier kann und sollte direkt behandelt werden“ sagt Judith Gissing, Zahnärztin mit Schwerpunkt Kinderzahnheilkunde in der Praxis Dr. Wietzorke. Zunächst sollten die Lutschgewohnheiten abgestellt werden. Leiten Sie Ihr Kind behutsam an, die Angewohnheiten schrittweise einzustellen. Keine Drohungen, keine Zwangsmaß-nahmen. Lob und Anerkennung ist die beste Motivation. Ab dem 3. Lebensjahr sollte der Schnuller nicht mehr benutzt werden. Darüber hinaus sollte in Absprache mit einer in Kinderzahnheilkunde geschulten Zahnarztpraxis eine Mundvorhofplatte den Schnuller ersetzen.

Die Mundvorhofplatte wirkt auf biologische Weise. Es handelt sich um eine C-förmig gekrümmte Silikonplatte, die lose zwischen den Lippen und den Zähnen liegt. Die Mundvorhofplatte beseitigt die bestehenden Fehlstellungen durch die Ausnutzung der natürlichen Muskelkräfte der Lippenmuskulatur. Dabei werden im Laufe der Therapie die vorstehenden Oberkieferschneidezähne durch den Druck der Lippenmuskulatur au f di e w eiche Silikonplatte wieder zurück nach hinten unten geschoben. So können Stellungsanomalien korrigiert und weiteren Fehlentwicklungen des Gebisses entgegengewirkt werden. Die Erfolge der Therapie mit der Mundvorhofplatte sollten regelmäßig durch den Zubeißtest kontrolliert werden. Besonders optimal ist eine solche Therapie, wenn es eine enge Vernetzung zwischen Zahnarztpraxis, Kinderarzt und Logopädiepraxis gibt.

Weitere Infos unter www.dr-wietzorke.de

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Januar 2010
www.dr-wietzorke.de
Quelle: MORITZ